Der Antrag auf ein Fachspezifikum für Verhaltenstherapie der SFU wurde mit Beschluss des Psychotherapiebeirates vom 13. Dezember 2016 befürwortet. Das Ansuchen auf Anerkennung als psychotherapeutische Ausbildungseinrichtung der methodenspezifischen Ausrichtung Verhaltenstherapie gemäß §7 des Psychotherapiegesetzes, BGBI.Nr. 361/1990, wurde beim Bundesministerium am 17. Juni 2015 eingereicht. Die Anerkennung der Methode Verhaltenstherapie als Ausbildungseinrichtung für das psychotherapeutische Fachspezifikum erfolgte am 23. Februar 2017.

Wir machen darauf aufmerksam, dass bis auf Weiteres Fachspezifikumsteilnehmer*innen, die nicht gleichzeitig das Psychotherapiewissenschaft-Studium an der SFU absolvieren, nicht berechtigt sind, an der SFU-Ambulanz die Praxisstunden zu absolvieren.

Die moderne Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie entstand aus den Konzepten der Grundlagenforschung, ist eine auf der empirischen Psychologie basierende psychotherapeutische Grundorientierung und umfasst störungsspezifische und -unspezifische Therapieverfahren.

Die moderne Verhaltenstherapie ist ein ganzheitliches Personen-Modell, das den Menschen im Mittelpunkt, in seiner aktiven Rolle, auf der Suche nach selbstständiger Lebensgestaltung, in sozialen Beziehungen, mit dem Wunsch an gesellschaftlichen Vorgängen teilzunehmen, in seiner Problematik mit psychischen, emotionalen, psychosomatischen Belastungen, Gedanken, Gefühlen, Verhaltensmustern und körperlichen Beschwerden, in einer therapeutischen Beziehung, gestaltet und begleitet von Therapeut*innen mit Empathie, Wärme und Flexibilität, in einer Methode, die sich in kontinuierlichem Wandel, sei es kognitiv, behavioral, emotional und körperbezogen und fortlaufender Weiterentwicklung befindet, vor allem aber die Individualität als ihre Grundhaltung sieht.

Sie sieht Probleme als ein Ungleichgewicht zwischen IST- und SOLL Zustand.
Ein Problemlöseprozess wird eingeleitet, individuelle Programme werden erstellt, um, Veränderungen anzustreben. In diesem Arbeitsbündnis zweier gleichberechtigter Partner wird die Behandlung als „Hilfe zur Selbsthilfe“ gesehen. Ziel ist die Selbstkontrolle über das Problem zu erlangen, mehr Selbstwirksamkeit zu erreichen und damit persönliche Handlungsfreiheit zu generieren. (vgl. Batra, 2013)

Die Reformulierung einer Methode, die aus der Psychologie entstand, auf der Basis allgemeiner Grundprinzipien, standardisierte Methoden entwickelte und als eine der erfolgreichsten Therapieschulen an der SFU zur Akademisierung der Profession Psychotherapeut*in beiträgt, das ist die moderne Verhaltenstherapie.

Curriculum & Einführung in die Verhaltenstherapie

VT-Curriculum_Stand 03-2017.pdf

Die Aufnahme in diese Methode setzt die positive Absolvierung des psychotherapeutischen Propädeutikums voraus, welches sowohl extern als auch an der SFU abgeschlossen werden kann. Ein Aufnahmeverfahren eröffnet den Studierenden sodann den Ausbildungsweg in die moderne Verhaltenstherapie.

Wesentliche Bestandteile der Ausbildung sind theoretische und praktische Inhalte, Einzel- und Gruppenselbsterfahrung, Einzel- und Gruppensupervision sowie die Sprache als Intervention. Die Lehrveranstaltungen dienen der Vermittlung von Grundkenntnissen und praxisbezogenen Übungen, die begleitend zur praktischen Ausbildung stattfinden und somit die Basis für den Beruf Verhaltenstherapeut*in bieten.

Ergänzt wird das Ausbildungsprogramm mit anwendungsorientierten Lehr- und Lernmethoden, Vorträgen, Diskussionen, Gruppenarbeiten, Videoanalysen, Fallarbeiten, Explorationen von Fallbeispielen und Rollenspielen. Praktika und praktische Tätigkeiten im Umgang mit Patient*innen bieten die SFU eigenen Ambulanzen. Studierenden der Psychotherapiewissenschaft wird dadurch der Zugang zur Arbeit mit Patienten*innen geboten.

Einzelne Inhalte des Curriculums (FS VT 2017)

Die Lehrveranstaltung Wissenschaftliche Grundlagen der verhaltenstherapeutischen Methode dient den Teilnehmer*innen als Basis und als Vorbereitung, um Grundlagenwissen und Anwendungskompetenzen zu erwerben.

Die Psychopathologie gibt Einblicke in die Grundlagen deskriptiv-psychopathologischer Diagnostik, lehrt die kompetente Umsetzung von verhaltenstherapeutischen Explorationen, vermittelt den Umgang mit psychometrischen Verfahren und sieht die Erstellung, Fertigung und Entwicklung eines psychopathologischen Befundes als ihr Lernziel.

Im Fokus der Krankheitsmodelle stehen Erkennen, Diagnostizieren und Behandeln. Wesentliche Bereiche dieser Lehrveranstaltung sind die Vermittlung von Grundkenntnissen über die Störungsmodelle für die späteren Behandlungen von psychischen Krankheitsbildern.

Psychotherapeutische Diagnostik, als ein wichtiger Teil in der Therapie, vermittelt anwendungsorientierte Inhalte, um dem Wissenschaftsverständnis in der Verhaltenstherapie genügend Raum zu geben und die Studierenden darauf vorzubereiten, Differenzierungen zu verstehen und mit Empathie auf individuelle Besonderheiten eingehen zu lernen.

Die Standardmethoden der modernen Verhaltenstherapie ermöglichen den zukünftigen Psychotherapeut*innen gemeinsam mit ihren Patient*innen, Behandlungsziele effektiv und effizient zu erreichen. Der Einsatz dieser bewährten psychologischen Ansätze stellt einen wichtigen Teil im therapeutischen Prozess dar. In dieser Lehrveranstaltung liegt der Schwerpunkt in der Vermittlung von Techniken und Werkzeugen, die flexibel, im Sinne des Problemlösens, angewandt werden, um sich den gewünschten Therapiezielen anzunähern.

In störungsspezifisch ausgerichteten Seminaren werden Inhalte zu einzelnen Krankheitsbildern und deren Behandlungstechniken vermittelt, um Werkzeuge für das therapeutische Tun und den Umgang mit psychisch leidenden Personen zu erhalten.

Gesprächsführung, Beziehungsaufbau und Beziehungsgestaltung, wesentliche Merkmale und Wirkfaktoren im therapeutischen Prozess, werden gemeinsam im Gruppensetting erarbeitet und in Rollenspielen geübt.

Zu weiteren Spezialgebieten in dieser methodenspezifischen Ausbildung zählen das Soziale Kompetenz Training, das Skills-Training, Entspannungsverfahren, achtsamkeitsbasierte und emotionsfokussierte Techniken sowie körperorientierte Ansätze.

Der Schematherapie sei an dieser Stelle dieselbe Aufmerksamkeit gewidmet. Als Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie wird sie, in Form vertiefender Grundlagen-Module im letzten Ausbildungsteil, den Psychotherapeut*innen in Ausbildung unter Supervision angeboten, um die Moderne in der Verhaltenstherapie zu unterstreichen.

Supervision, Selbsterfahrung und Praktikumsreflexionen stellen auf diesem Bildungsweg Bereiche dar, deren Ziel es ist, die Selbstreflexionsfähigkeit zu schärfen und sich in der Persönlichkeit weiterzuentwickeln.

Gerüstet mit Strategien, Interventionstechniken und Werkzeugen, ausgestattet mit theoretischen Inhalten und praktischem Know How, bilden die Ausbildungsteile ein Fundament, um die Studierenden auf die selbstständige Arbeit mit Patient*innen vorzubereiten und sie zur Ausübung des Berufes Psychotherapeut*in (Verhaltenstherapie) zu ermutigen, um am Ende dieses universitären Ausbildungsweges die Befähigung zur Berufsausübung als „akademische Psychotherapeut*innen“ zu erhalten.

(vgl. Pritz, A., Fiegl, J., Laubreuter, H., Rieken, B., 2020 )

Literatur

Max Leibetseder
GRUNDLAGENBUCH VERHALTENSTHERAPIE
Diagnostik, Methoden, Anwendungsbereiche, Sprachanalysen
Pabst, 2018, 624 Seiten
Buchbeschreibung.pdf

Zulassung | Aufnahmeverfahren

Ablauf des Aufnahmeverfahrens

1. Zwei Aufnahmegespräche bei LehrtherapeutInnen der Methode Verhaltenstherapie:
Dr. Karin Kollitsch (Mail: karin.kollitsch@gmail.com, Tel.: +43 676 699 9300) und Petra Hulle-Wegl BA.pth. (Mail: petra.hulle-wegl@sfu.ac.at, Tel.: +43 664 488 27 12). Die Anmeldungen zu den Gesprächen können ab sofort gemacht werden.

2. Ein ganztägiges Aufnahmeseminar an der SFU Wien – mit LehrtherapeutInnen der Methode Verhaltenstherapie – am Do. 27. Juni 2024 von 09:00 bis 17:00 (Präsenz SFU Wien).
Nach positiver Absolvierung der beiden Aufnahmegespräche erfolgt die Anmeldung zum Aufnahmeseminar (siehe Methodenaufnahmeseminare für das jeweilige Wintersemester).

Auswahlseminar an der SFU Linz: am Fr. 28. Juni 2024 von 10:00 bis 18:00 (Präsenz SFU Linz)

3. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass für einen angestrebten Ausbildungsbeginn September 2024 ein psychotherapeutisches Propädeutikums-Zeugnis bis 31.08.2024 vorliegen muss.

Kontakt Leitungsteam des Fachspezifikums | WPF Verhaltenstherapie

 

Petra Hulle-Wegl, BA.pth.
Methoden und Ausbildungsleitung sowie Lehre
petra.hulle-wegl@sfu.ac.at

 


Dr. Karin G. Kollitsch
Methoden und Ausbildungsleitung sowie Lehre
karin.kollitsch@gmail.com

 

 


Priv. Doz. Dr. Max Leibetseder
Wissenschaft und Forschung
maximilian.leibetseder@gmail.com

 

 


Hans-Jürgen Klien, BA.pth.
Literaturbeauftragter
hans-juergen.klien@sfu.ac.at

 

 


Bettina Pfitzner

Administration 
bettina.pfitzner@sfu.ac.at

Lehrtherapeut*innen und Supervisor*innen für Verhaltenstherapie

Mag.a Cornelia Draxler
Verhaltenstherapeutin
Lektorin, Lehrtherapeutin, Supervisorin
Spezialisierung: Phobische Störungen, andere Angststörungen, Zwangsstörungen, Burnout und Erschöpfungszustände, Persönlichkeitsentwicklung, frauenzentrierte Psychotherapie, Soziales Kompetenztraining
CV Cornelia Draxler (PDF)
cornelia.draxler@gmail.com

„Die modernde kognitive Verhaltenstherapie versteht es eine (be)greifbare Beziehung zwischen menschlichem Verhalten, Gefühlen sowie Gedanken sichtbar zu machen und bietet dadurch den Klientinnen und Klienten die Möglichkeit selbstbestimmt und aktiv an sich zu arbeiten.“


Mag. Christoph Eitler
Verhaltenstherapeut
Lehrtherapeut, Supervisor
Spezialisierung: Persönlichkeitsstörungen, affektive und phobische Störungen sowie Trauma
CV Christoph Eitler (PDF)
psychotherapie@eitler.cx

„Verhaltenstherapie ist dort, wo sich Beziehungserleben und Methode begegnen.“


emer. Univ.-Prof. Dr. Giselher Guttmann
Verhaltenstherapeut
Dozent, Lehrtherapeut, Supervisor
Spezialisierung: Einsatz von physiologischen Kennwerten (Biofeedback, psychophysiologisches Monitoring)
CV Giselherr Guttmann (PDF)
giselher.guttmann@sfu.ac.at

„Orientiert am Kanon der Kognitiven Verhaltenstherapie und der Achtsamkeitsbasierten Therapie auch offen für Elemente von Frankls Logotherapie.“


Mag.a Dr.in Birgit Maria Harb
Verhaltenstherapeutin
Lehrtherapeutin
Spezialisierung: Verhaltensmedizin, Trauma
CV Birgit Maria Harb (PDF)
office@psychotherapie-harb.at


Verhaltensanalysen des Problemverhaltens helfen Klient:innen die Symptomatik und Genese zu verstehen und maßgeschneiderte störungsspezifische verhaltenstherapeutische Interventionstechniken einzuleiten.“


Mag.a Anna Hülsmann
Verhaltenstherapeutin
Lehrtherapeutin, Supervisorin
Spezialisierung: Schematherapie
CV Anna Hülsmann (PDF)
kontakt@psychotherapie-huelsmann.at


„Ich schätze die Offenheit der Verhaltenstherapie, die inzwischen eigentlich kognitiv-emotional-körperorientierte Verhaltenstherapie heißen müsste und die Begrenzung, die sie sich durch die Forderung nach wissenschaftlicher Fundierung ihrer Methoden selbst gibt.“


Mag. Susanne Kuchling
Verhaltenstherapeutin
Lehrtherapeutin, Supervisorin
Spezialisierung: Persönlichkeitsentwicklung, Affektive Störungen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörung, Persönlichkeitsstörungen
CV Susanne Kuchling (PDF)
susanne_kuchling@hotmail.com

„Die moderne Verhaltenstherapie ist durch die laufenden Erweiterungen bemüht, psychisches Leiden zu lindern. Mit Hilfe ihrer traditionellen sowie modernen Ansätze, in denen der Mensch ganzheitlich betrachtet wird (physiologisch, emotional, kognitiv und sozial) bietet sie einerseits die Möglichkeit, Klarheit und Verständnis für die Entstehung von Leiden zu entwickeln um des Weiteren im Zuge des therapeutischen Prozesses eine Verbesserung der psychischen Gesundheit zu erlangen.“


Dr. Mag. Dietmar Mühlbachler
Verhaltenstherapeut
Lektor, Lehrtherapeut, Supervisor
Spezialisierung: Zwangserkrankungen, Affektive Störungen, Schematherapie, Essstörungen, Autismus, Kinder-und Jugendpsychotherapie (Störungen des Sozialverhaltens)
CV Dietmar Mühlbachler (PDF)
dmuehlbachler@gmx.at

„Die modernen Aspekte der Verhaltenstherapie wie etwa Kognitionen und Schemata, emotionale und achtsamkeitsbasierte Elemente (z.B. ACT, Ego-State-Therapie) und neurobiologische Prozesse können sehr gut in das verhaltenstherapeutische Denkmuster integriert werden. Kennzeichnend für die kognitive VT ist die enorme Vielschichtigkeit, die Wissenschaftlichkeit und die durch viele Untersuchungen belegte Wirksamkeit.“


Mag. a Petra Reich
Verhaltenstherapeutin
Lehrtherapeutin, Supervisorin
Spezialisierung: Angst- und Zwangsstörungen, Anpassungsstörungen, affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen, chronische Erkrankungen, neurologische Erkrankungen
CV Petra Reich (PDF)
p.reich@kompakt.wien

„Verhaltenstherapie fördert Eigenständigkeit und Selbstwirksamkeit durch transparente Methoden im Rahmen einer wertschätzenden Therapiebeziehung.“


Mag.a Barbara Kaudela-Steinschaden
Verhaltenstherapeutin
Lehrtherapeutin
CV Barbara Kaudela-Steinschaden (PDF)
bks@therapiezentrum-wolkersdorf.at

 


Mag.a Nicola Pesendorfer
Verhaltenstherapeutin
Lektorin, Lehrtherapeutin, Supervisorin
Spezialisierung: Arbeit mit Erwachsenen, Kindern- und Jugendlichen und Paaren, Supervisorin und Einzelselbsterfahrung, Coaching
CV Nicola Pesendorfer (PDF)
nicola.pesendorfer@gmx.at

„Die Verhaltenstherapie ist für mich eine Methode der Hilfe zur Selbsthilfe.“


Mag. Christoph Teufl
Verhaltenstherapeut
Lehrtherapeut
Spezialisierung: Schematherapie
CV Christoph Teufl (PDF)
praxis@christophteufl.at


„ Ziel der Verhaltenstherapie ist es, problematische Verhaltens- und Denkmuster zu erkennen und zu ändern, um eine Verbesserung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens zu erreichen.“


Alexander Weidinger BSc.pth
Verhaltenstherapeut
Lektor, Lehrtherapeut, Supervisor
CV Alexander Weidinger (PDF)
info@alexander-weidinger.at

 

„Offenheit ist ein immanenter Bestandteil der Wissenschaft und auch unserer Methode. Dieser Zugang in der Verhaltenstherapie, sichert eine stetige Weiterentwicklung und daher ein hohes Maß an Effizienz und Qualität in der Behandlung psychischen Leides zu.“


DSA Susanne Wild
Verhaltenstherapeutin
Lektorin, Lehrtherapeutin, Supervisorin
CV Wild Susanne (PDF)
susi.wild@chello.at

 

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Franz Kafka

Veranstaltungen

Informationen demnächst verfügbar…

Vergangene Veranstaltungen

Seminar mit Univ.-Doz. Dr. Gerald Gatterer:
Umgang mit schwierigen Patient*innen

Workshop mit Frau Mag. Dr. Alice Sendera:
DBT-Körperskills – Den Körper habe ich immer dabei!

Fortbildung „Grundlagen der Schematherapie“
Vortragender: Mag. Christoph Teufl
Details Workshop – Schematherapie.pdf

Seminar „DBT-Skills-Training“
Vortragende: Mag. Dr. Alice Sendera 
DBT-Skills-Training – körperorientierte Strategien