Der Begriff des transgenerationalen Traumas rückt weltweit zunehmend in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Er bezieht sich auf eine Art von Trauma, das nicht mit dem Individuum endet, sondern in den Familien verbleibt und von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Infolgedessen belasten maladaptive Bewältigungsstrategien und unsichere Lebensauffassungen auch die nachfolgenden Generationen.
Diskurse über vergangene individuelle und kollektive Traumata haben die weltweiten #MeToo– und #BlackLivesMatter-Bewegungen geprägt, haben eine wichtige Rolle in der Realität der gestohlenen Generationen und des Holocaust gespielt und wurden kürzlich auch mit der Covid19-Pandemie in Verbindung gebracht. Die Übertragung von einer Generation auf die nächste ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht.
Das Institut zielt daher darauf ab, das Phänomen des Traumas und der Traumaübertragung in einer breiten Perspektive zu erforschen und zu definieren und es sowohl aus einer kulturübergreifenden als auch einer transdisziplinären Perspektive zu untersuchen. Weiters sollen neue Forschungsmethoden, wie z. B. kunstbasierte Methoden, einbezogen werden, um die Tendenzen in den sich überschneidenden Bereichen der Traumaforschung im 21. Jahrhundert zu untersuchen.
Leitung: Dr. Erzsébet Fanni Tóth, e-mail
Ausgewählte Forschungsprojekte
- Learning for Peace – Drittmittelprojekt
- Arts-based Trauma Research – Video Workshop für Teenagers
Kontakt
Dr. Erzsébet Fanni Tóth
Mail: erzsebet.toth@sfu.ac.at