Willkommen am Institut für qualitative Psychotherapieforschung!
Unser Institut erforscht das subjektive Erleben in der Psychotherapie, ihre gesellschaftliche Bedeutung und innovative, antidiskriminierende Ansätze. Wir verbinden Psychotherapiewissenschaft mit Soziologie, Bildungswissenschaft und Gender Studies, um tiefgehende Einblicke in Identität, (Un)Gleichheit, Körperlichkeit und die therapeutische Beziehung zu gewinnen.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse der Psychotherapie als Profession, ihren Schnittstellen zur Medizin und multiprofessionellen Ansätzen. In enger Zusammenarbeit mit den SFU-Universitätsambulanzen sichern wir praxisnahe klinische Implikationen.
Unsere methodische Stärke liegt in der qualitativen Forschung – von Interviewführung über Analysen mittels Grounded Theory und Biographieforschung bis hin zu Diskursanalyse oder Tiefenhermeneutik. So schaffen wir neue Perspektiven auf psychotherapeutische und gesellschaftliche Prozesse.
Wir unterstützen zudem Studierende in qualitativen Forschungsmethoden. Unsere AG für Qualitative Methoden trifft sich monatlich, und bei Bedarf organisieren wir Interpretationsgruppen.
Interesse? Kontaktieren Sie uns unter quali@sfu.ac.at.
Team
- Mag.a Birgitta Schiller: Arbeit & Gesundheit, Individualpsychologie, Typenbildung (Leitung, CV Schiller Birgitta)
- Eva Wimmer MA: Soziologie, Genderforschung, Hermeneutische Textanalyse (Leitung, CV Wimmer Eva)
- Mathias Grüner MA: Erziehungswissenschaften, Migration, soziale Ungleichheit, Qualitative Methoden (CV Mathias Grüner)
Sie finden uns im Forschungszimmer 4002 im 4. Stockwerk der SFU Wien, Freudplatz 1, 1020 Wien.
Ehemalige Mitarbeiter*innen: Lea Bernik, Ivana Dragic, Himanshu Giri, Dominik Mihalits, Kathrin Mörtl, Katharina Steinicke, Elitsa Tilkidzhieva, Isabella Wagner, Markus Wrbouschek, Manfred Reisinger
Aktuelles Forschungsprojekt »Migration im Kontext psychotherapeutischer Praxis«
In Österreich leben Menschen mit unterschiedlichen kulturellen, religiösen, ethnischen sowie sprachlichen Hintergründen, welche die gesellschaftliche Vielfalt Österreichs ausmachen. Trotz dieser Vielfalt können sich für Menschen die eine Migrationsgeschichte aufweisen in verschiedenen Lebensbereichen Benachteiligungen und Ungleichheiten ergeben. Um gerade im psycho-sozialen Gesundheitsbereich eine gerechte und migrationssensible Versorgung zu gewährleisten, bedarf es daher eingehender Untersuchungen.
Aus diesem Grund untersuchen wir anhand von Videoaufzeichnungen psychotherapeutischer Erstgesprächsdemonstrationen wie sich Interaktionen zwischen Klient*innen mit Migrationsgeschichte und ihren Therapeut*innen aus einer transkulturellen Perspektive gestalten. Welche Herausforderungen können sich dabei für Klient*innen und Therapeut*innen ergeben, welcher gemeinsame Umgang wird hierfür gefunden und worin liegen mögliche Potentiale dieser Beziehung?
Das interdisziplinär ausgerichtete Forschungsprojekt wird in Kooperation mit dem Institut für qualitative Psychotherapieforschung der Sigmund Freud PrivatUniversität (Fakultät für Psychotherapiewissenschaft), dem Institut für Soziologie der Universität Wien (https://inmi.univie.ac.at) sowie der Psychotherapeutischen Universitätsambulanz der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien (https://ambulanz.sfu.ac.at/en/adults) als Forschungspartner durchgeführt.
Die gewonnen Erkenntnisse des Projekts sollen wiederum in die Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeut*innen einfließen, um eine Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung von Personen mit Migrationsgeschichte zu ermöglichen und Ungleichheiten zu verringern.
Ausgewählte Forschungsprojekte
- Belastung des medizinischen Personals während der CoVid-19 Pandemie
- Fit for Life – Literaturpreis „Was das Schreiben als Kunstschaffen bewirkt“
- Ent-Täuschungen in der Psychotherapie – Eine qualitative Studie zu Enttäuschungen bei Psychotherapeut*innen in Ausbildung unter Supervision – Forschungsprojekt der SFU Universitätsambulanz
- Follow Up – KörperLOS im Online-Setting – Eine qualitative Studie zur Rolle des Körpers in der digitalen psychotherapeutischen Behandlung im International Department der SFU Universitätsambulanz – PTW-KOOP SFU Universitätsambulanz
- Masterarbeit Eva Wimmer im Fach Gender Studies (Universität Wien); Qualitatives Forschungsprojekt zu feministischer Psychotherapie in Österreich: „Ich bin keine typische Feministin“ – (Re-)Konstruktion von Feld und Individuum (in) der feministischen* Psychotherapie Österreichs
- Doktorarbeit Eva Wimmer: Diskurse, Macht und (Un-)Gleichgewichte im Feld der österreichischen Psychotherapie
Lehre & Weiterbildung
Unsere Mitarbeiter*innen unterrichten regelmäßig in unserem BAKK und MAG-Programm. Eine Auswahl der Kurse, in denen Sie unsere Forschungsmethoden und Projekte kennenlernen können:
- Forschungswerkstatt Psychotherapieforschung (M3)
Posterpräsentation im WS 2024/25
Posterpräsentation im WS 2020/21 - Forschungspraktikum II (B5):
Forschungspraktikum Ambulanzforschung im WS 2024/25
Forschungspraktikum Ambulanzforschung im WS 2023/24
Forschungspraktikum Ambulanzforschung im WS 2022/23
Forschungspraktikum Ambulanzforschung im WS 2021/22
- Methoden der Qualitativen Psychotherapieforschung (M2)
- Forschungsmethoden-Workshops an der Ambulanz Salztorgasse
- Seminar Qualitative Interpretation
- Ringvorlesung PTW:
Ringvorlesung im WS 2021/22
Ringvorlesung im WS 2020/21
- Skills-Line der Medizinischen Fakultät
Skills-Line im WS 2020/21
Betreuung von Abschlussarbeiten
Wenn Sie Lust haben, qualitativ zu forschen und eine interessante Forschungsidee haben, können Sie sich gerne mit uns in Kontakt setzen.
Zusatzangebote
Arbeitsgruppe für qualitative Forschung
Das Forschungsteam „Qualitative Psychotherapieforschung“ lädt Studierende zur Arbeitsgruppe für qualitative Forschung ein. Voraussetzung für die Teilnahme sind eigene qualitative Forschungsprojekte und Abschlussarbeiten, die als Material eingebracht werden können.
Tiefenhermeneutische Interpretationsgruppe – Online
Die Tiefenhermeneutik ist eine qualitative Methode die auf dem latenten Gehalt des zu untersuchenden Materials (Texte, Filme, Interviews…) zielt. Diese unbewussten „Szenen“ schimmern zwar bloß „zwischen den Zeilen“ hindurch, sprechen die Interpret*innen aber unwillkürlich affektiv an und können über eine Analyse dieser Reaktionen erschlossen werden. In der Arbeitsgruppe geht es darum, spontane Gefühle und Assoziationen für eine Interpretation des Materials nutzbar zu machen.
Gruppen sind nach Bedarf möglich: bei Interesse bitte an quali@sfu.ac.at wenden.
Ausgewählte Publikationen
- Wimmer, E., Schiller, B., Reisinger, M., Wagner, I., Fiegl, J., & Mörtl , K. (2021). Das Fehlen des Körpers in der psychotherapeutischen Ausbildung: Qualitative Analyse von Gruppendiskussionen mit Studierenden. Psychotherapie Forum, S. 1-6.
- Reisinger, M., Knasmüller, F., Aden, J., & Sindelar, B. (2021). Herausforderungen in der psychosozialen Versorgung am Beispiel der psychotherapeutischen Universitätzambulanz der Sigmund Freud PrivatUniversität-Eine Klientenanalyse. Psychotherapie Forum, S. 1-8.
- Wimmer, E., & Schiller, B. (2021). Qualitative Psychotherapieforschung in der Lehre – Herausforderung und Bereicherung für die psychotherapeutische Ausbildung und Praxis. Zeitschrift für Beratungswissenschaften und Managementwissenschaften.
- Mihalits, D. S., Schiller, B., Barrech, A., Riedel, N., Li, J., Angerer, P., Guendel, H. & Mörtl, K. (2021). The Flipside of Work Engagement: A Qualitative Evaluation of a Stress Management Intervention in the Workplace. Human Arenas, 1-15.
- Wimmer, E., Braunschmied, N., Eichenberg, C., Weihs, V., Pogran, E., Fiegl, J., & Huber, K. (2021). Tako-Tsubo-Syndrom: Stress, Ressourcen und Chancen. PiD-Psychotherapie im Dialog, 22(2), S. 68-71.
- Wimmer, E., Braunschmied, N., Fiegl, J., Eichenberg, C., Weihs, V., Piackova, E., & Huber, K. (2020). Psychotherapie in der Behandlung und Prävention des Tako-Tsubo-Syndroms: Empfehlungen für die klinische Praxis aus einer qualitativen Pilot-Studie//Psychotherapy in treatment of the Tako-Tsubo syndrome. Journal für Kardiologie-Austrian Journal of Cardiology, 27(3), S. 84-89.
- Schiller, B., Posselt, W., Polz, J., & Salamon, G. (2019). Erfahrungen von tiefenpsychologisch fundierten Therapeutinnen und Therapeuten in Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper. Psychoanalyse & Körper, 35(2), S. 39-52.
Kontakt
Mag.a Birgitta Schiller
birgitta.schiller@sfu.ac.at
Eva Wimmer MA
eva.wimmer@sfu.ac.at
Mathias Grüner MA
mathias.gruener@sfu.ac.at
Institut für qualitative Psychotherapieforschung
Fakultät für Psychotherapiewissenschaft
Sigmund Freud PrivatUniversität Wien
Forschungszimmer 4002, 4. Stock
Freudplatz 1, 1020 Wien
quali@sfu.ac.at